27.03.2017

Montagsdinge: Während meines Studiums habe ich in Wismar auf der Werft gearbeitet. Als eine der Servicedamen auf den Probefahrten neuer Schiffe kochte ich morgens um vier Bockwurst für die Herren, füllte Kaffee in Riesenfiltertüten ab und kellte mittags sowas wie Lungenhaschee auf die Teller. Nicht die schmierigen Kommentare der internationalen Besatzung haben mich würgen lassen, sondern der Seegang. Auf einer der Probefahrten stürmte es so sehr, dass ich den Rest der drei Tage auf See, äußerst übelfühlend, in meiner Kajüte verbrachte mit dem innigen Wunsch zu sterben. Danach beschlossen die Probefahrtsleitung und ich, dass ich nicht mehr tragbar sei. Ähnlich verhält es sich mit mir und rückwärtsfahren im Zug. Doof, wenn alle Vorwärtsplätze belegt sind, da es auch anderen so geht und noch dööfer, wenn man noch 10 Stunden vor sich hat. Jetzt bin ich wieder am Schreibtisch, fahre fröhlich Fahrrad und freue mich über die Sonne und neu entdeckte Bücher: